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Angst(störung)


„Das beste, wertvollste und schönste Geschenk meines Lebens“

Angst, die sich immer wieder zu Panik steigert, beherrschte den Alltag von Lisa* (54), einer Restaurantleiterin. Damit einher gingen „Unruhe, Frustration, Schuldgefühle und Scham, Hilflosigkeit, Einsamkeit, Traurigkeit“. Ständig fühle sie sich „getrieben“, sagt sie.

All dies habe mit „massivem Mobbing am Arbeitsplatz“ begonnen. Doch Lisa* will früheren Kollegen und Vorgesetzten nicht die Schuld an ihrer Bedrückung geben: „Die einzige Person, die dafür verantwortlich ist, bin ich selbst. Aufgrund gewisser Prägungen, Erziehung und Manipulation habe ich mich komplett von mir selbst entfernt. Ich lebe nicht im Einklang mit meinem Körper und Geist.“ Dazu trug sicherlich bei, dass Lisa in früher Kindheit sexueller Missbrauch widerfahren war.

Was könnten daran gerade mal neun Tage in einem Therapiecamp der Stiftung Auswege ändern, an dem Lisa im Sommer 2024 teilnahm? „Auch wenn es unglaubwürdig und zu euphorisch klingt: Dies war das beste, wertvollste und schönste Geschenk, das ich jemals in meinem Leben erhalten habe. Ich bin völlig angstfrei.“

Wie konnte es bloß dazu kommen? Was war es, das Lisa offenbar erst während der Campwoche erlebte, nicht schon bei vorherigen Psychotherapien und in psychiatrischen Kliniken? „Zum ersten Mal war ich mit so vielen Gleichgesinnten zusammen, das hat mich stark gemacht“, sagt sie. (Neben 13 ehrenamtlichen Helfern der Stiftung Auswege hatten auch 16 Hilfesuchende teilgenommen, allesamt ebenfalls psychisch belastet.) „Meinen richtigen Weg kannte ich immer schon, doch leider war ich größtenteils alleine damit. Meine Behandlungen wurden im Camp verstärkt durch die ehrlichen, herzlichen Wünsche aus der Gruppe, mit der ich mich so sehr verbunden fühlte. Sie half mir, darauf zu vertrauen, dass ich es schaffe – dass alles möglich ist. Mir wurde der Weg gezeigt, auf dem Heilung möglich ist – Heilung auf allen Ebenen des Seins. Damit kann ich arbeiten und jeden Tag wachsen. Ich bin so unendlich dankbar. Jetzt weiß ich: Genau so, wie ich bin, bin ich richtig. Und das Wichtigste: Ich glaube es auch. In diesem Camp ist alles Materielle so nebensächlich und unbedeutend für mich geworden, weil in mir der tiefe Glaube geweckt wurde, dass immer für mich gesorgt ist.“

Dazu passen Eindrücke, die ein anwesender Facharzt für Psychiatrie von Lisa gewann: „Bei ihr fand ein großer Wandel statt. Früh sexuell traumatisiert, hatte sie gelernt, sich den Männern anzupassen und sich immer wieder nur als ‘Matraze’ missbrauchen lassen. Am Campende war sie derart in ihrer natürlichen Weiblichkeit aufgeblüht, dass sie meines Erachtens jetzt endlich aus einem 50-jährigen Täter/Opfer-Konflikt aussteigen wird.”

„Die Therapeuten waren wunderbar und voller Energie”

Ängste plagten Melanie* (48) wohl schon vor Frühjahr 2023 - „aber da habe ich sie erst richtig gemerkt“. Dann spürt sie einen „Druck in der Brust“, sie zittert und schwitzt. Fahrten zum Einkaufen und zu einem Arzttermin, ja selbst Spaziergänge musste sie deswegen schon abbrechen, „ich bin dann wieder nach Hause“. Eine Psychotherapie änderte wenig daran.

Nach eigenen Angaben “deutlich nachgelassen” haben die quälenden Angstzustände, als Melanie im August 2023 ein AUSWEGE-Therapiecamp besuchte. Dort bemerkte sie, dass “auch meine Gemütslage etwas ausmacht, ob es schlimmer oder besser wird”. Das wertschätzende, liebevolle Miteinander im Camp erlebte sie insofern als besonders hilfreiches Therapeutikum: “Wenn ich mit vielen netten Menschen zusammen bin, kann ich meine Schmerzen und Probleme teilweise vergessen.” Im Camphaus, einer angemieteten Waldpension, “war mein erster Eindruck: ‘Oh jeh, mitten in der Pampa!’ Es könnte aber nicht schöner sein – diese Ruhe, das Familiäre, die ganze Gemeinschaft. Die Therapeuten waren wunderbar und voller Energie; noch nie habe ich jemanden kennengelernt, der so verständnisvoll ist wie sie. Die Behandlungen waren super. Ich nehme so viel mit, womit ich zu Hause weiterarbeiten kann. All meinen Freunden und Bekannten werde ich davon erzählen. Bestimmt würde es manchen von ihnen ebenso gut tun, hierher zu kommen.”

„So gut wie weg“

Eine ausgeprägte Soziophobie belastete Lina* (29) seit fünf Jahren. „Wenn ich mit Menschen spreche, empfinde ich Anspannung und Unruhe.“ Insbesondere vor Männern habe sie starke Angst. Verhaltenstherapie, Körpertherapie, Hypnose: Nichts davon machte sie innerlich frei.

„Deutlich nachgelassen“, so sagt Lina, haben ihre sozialen Ängste erst, als sie im September 2022 an einem „Auswege“-Therapiecamp teilnahm. „Sie sind so gut wie weg“, trug sie schon am zweiten Camptag in ihr Tagebuch ein. „Die Leute hier sind alle sehr nett.“ Am darauffolgenden Tag „habe ich angefangen, mich immer mehr zu mögen – und auch zu sehen, wie schön ich bin. Zuvor war meine Selbstwahrnehmung im Spiegel oft verzerrt gewesen.“ Und Tag für Tag machte sie weitere Fortschritte: „Es ist so schön“, notierte sie zur Wochenmitte, „vor einem Menschen zu stehen und mit ihm zu kommunizieren, ohne Anspannung und Angst zu spüren. Für mich war das alles andere als selbstverständlich gewesen.“

Tief berührt von liebevoller Fürsorge

Ins 36. „Auswege“-Camp kam Karla* (48) im Herbst 2022 als Hausfrau, Mutter und Gattin – in jeder Rolle unausgefüllt, verunsichert, unzufrieden, missverstanden, antriebslos, ja verzweifelt. „Die passende Berufstätigkeit muss ich erst noch finden“, schrieb sie vor Campbeginn.

Was nicht stimmte mit ihr, benannte die medizinische Laiin ICD-verschlüsselt: F41.3 und F33.1. „Vermutlich seit der Kindheit“ leide sie unter Ängsten und Depressionen, so bekennt die Frau, die aus „einer Flüchtlingsfamilie mit vielen Traumata“ stammt. Sie litt unter „familiären Krisen, Gewalt und hohem Leistungsdruck“.

Von dieser jahrzehntelangen Last fühlte sich Karla im Campverlauf zwar nicht völlig befreit, aber „deutlich“ erleichtert, wie sie abschließend angab. „Heiteres Wohlwollen umgab und stärkte mich.“ Dank „dieser wunderschönen, bereichernden und heilsamen Erfahrung“ im Camp „wurde ich ruhiger und zuversichtlicher. Ständig fühlte ich mich eingeladen, mich zu entspannen und wohlzufühlen. Neue Ideen erweckten Vorfreude darauf, mich kreativ zu betätigen. Die Liebe und Fürsorglichkeit, die ich genießen konnte, haben mich sehr berührt. Das Gefühl, hier etwas Wichtiges und Wertvolles für mich getan zu haben, stärkt mich.“

Ursache in früheren Leben

Eine 44jährige Künstlerin, die seit 1992 an einer Angststörung mit Panikattacken litt, wurde im Winter 2007 dank einer AUSWEGE-Therapeutin frei davon – nach einer einzigen "Rückführung in frühere Leben". In den Jahren zuvor hatte die Patientin verordnete Medikamente abgelehnt, bei einer Psychotherapie aber nur zeitweise Linderung erlebt. (Aus einer AUSWEGE-Praxis)

Mein Leben nehme ich nun selbst in die Hand

”Seit Jahren litt ich an verschiedenen Ängsten”, schreibt Evelin B.*, 43, aus Oldenburg. “Psychotherapien brachten nicht so viel, im Gegenteil, die letzte wirkte sich eher negativ aus.” Zwischen 2007 und 2009 fanden neun Heilsitzungen, mit Reiki und eingehenden Gesprächen, bei der Heilerin Katja*, einer AUSWEGE-Therapeutin (https://ivh.stiftung-auswege.de) statt – mit erfreulichem Effekt, trotz der zusätzlichen Belastung durch den Tod des Vaters: “Im September 2008 konnte ich, ungeachtet noch vorhandener Ängste, meine Diplomarbeit beenden. Sachen, die ich sonst aus Angst vor mir hergeschoben habe, erledige ich jetzt schneller. Seit Monaten habe ich das Gefühl, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehme.” (Nach einem Bericht in unserem Online-Magazin Auswege Infos 11/2009)

Von Kindheit an gelitten - im Auswege-Camp befreit

Schon „seit dem Kleinkindalter“, so gibt Alina* (45) an, leide sie an einer „ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung“. Sie sei menschenscheu und habe „wenig Kontakte“. Auf dem Bauernhof der Schwiegereltern, in dem sie mitarbeitet, belasten sie „die vielen Menschen. Ich bin überfordert von dem ständigen Trubel“ und „fühle mich nicht zugehörig“.

Ihre eigenen Eltern, beides Landwirte, verstarben 2009 bzw. 2018. Ihr Tod war für Alina „ehrlich gesagt eine Entlastung“. Denn „unsere Beziehung war für mich von klein auf von Erwartungen gekennzeichnet, was ich alles für sie zu tun habe. Ich war ein sehr stilles Kind, lachte zuhause nicht. Dies wurde mir ständig von ihnen vorgehalten. Das machte mir Druck und verschlimmerte alles noch. Dass ich immer sehr viel mithelfen musste im Betrieb, machte mich oft extrem wütend.“

Mit Fünfzehn setzten Depressionen ein, mit „Gefühlen von Leere und Sinnlosigkeit“. Tiefenpsychologische und Verhaltenstherapie, Hypnotherapie und Geistiges Heilen halfen Alina kaum, wie auch die Psychopharmaka Duloxetin und Lithium, die sie schluckte.

Erleichterung verschaffte ihr erst ein AUSWEGE-Camp 2021. „Es war absolut toll für mich“, schwärmte sie abschließend. „Das Beste war für mich die Freundlichkeit, Herzlichkeit wirklich aller beteiligter Personen, vom Team über die Teilnehmer bis zu den Gastgebern. Unglaubliche Vielfalt an Themen in den Vorträgen. Viele Anregungen. Tolle Umgebung. Alle Therapeuten machten einen total sympathischen Eindruck, auch meine ‚Mitpatient/innen‘. Ich bin wirklich sehr froh, hier zu sein.“ 

Gelassener, zuversichtlicher, offener

Ende 2009 setzten bei Amelie*, damals 27, depressive Zustände ein, die fortan immer wiederkehrten. Als Auslöser vermutet die Arzthelferin „Stress in der Arbeit“ sowie gynäkologische Probleme. Seither fühlt sich Amelie nach eigenen Angaben „kraft- und energielos“; „Zukunftsängste, Angst vor der Angst“ plagen sie bis hin zur Panik, Konzentrationsstörungen machen ihr zu schaffen. Knapp drei Jahre, bis November 2015, schluckte sie deswegen Antidepressiva. Währenddessen spürte sie eine „Besserung“, doch nach Absetzen hat sich ihre Depression „drastisch verschlechtert“.

Seit 2012 belasten sie starke PMS-Beschwerden, die immer schon zwei Wochen vor der Periode einsetzen, sowie eine Endometriose, derentwegen sie schon dreimal erfolglos operiert wurde. Beides führt zu „Stimmungsschwankungen, starken Schmerzen, Aggressivität“, sagt sie. Medikamente nimmt sie derzeit keine ein.

Andauernde Beschwerden in Magen, Darm, Leber und Galle bereiten ihr Verdauungsprobleme, sorgen für „Magenschmerzen und starkes Unwohlsein, Freudlosigkeit, Angst vor dem Essen, Angst vor Medikamenten, Angst davor, dass sich die Symptome verschlimmern“. Therapien brachten bisher „noch keine Besserung, und wenn, dann nur kurzfristig“. Von ihrem ersten AUSWEGE-Therapiecamp im Sommer 2016 profitierte Amelie nach eigenen Angaben enorm: „Deutlich nachgelassen“ haben ihre Depressionen, ihre Ängste, aber auch ihre chronischen Magen/Darm-Beschwerden, wie sie am Ende in einem Patienten-Fragebogen notierte. „Von Tag zu Tag“ habe sie „gelassener und zuversichtlicher mit meinen Einschränkungen umgehen können.“ Auch habe sie während des Camps „besser essen“ können. Mehrere Mitglieder des AUSWEGE-Therapeutenteams erlebten sie im Campverlauf „viel offener“, als „total begeistert und angetan. Sie hat begriffen, dass die Krankheit in ihrem Kopf erzeugt wird“, möglicherweise durch eine unbewältigte Kindheit mit einem Alkoholiker als Vater, den sie als lieblos, cholerisch und aggressiv erlebte – dadurch „mangelt es ihr an Selbstvertrauen und Selbstliebe“.

Ich spüre wieder Hoffnung und Vertrauen, Zuversicht und Liebe"

In besonders erfreulichem Maße profitierte Tatjana* (44) von der Teilnahme an einem AUSWEGE-Therapiecamp im Herbst 2019. Allzu lange hatte sie eine ständige Überlastung am Arbeitsplatz ertragen: „Ich hatte einen Parkinson-kranken Chef, dessen Arbeit ich zusätzlich mitgemacht habe; er war verbal und mit Blicken sexuell übergriffig“. Schließlich geriet sie in einen Burn-out - „akut seit November 2018, vermutlich schon deutlich länger“, wie sie im Anmeldeformular schrieb. Darauf führt sie „Depressionen, Rücken- und Kopfschmerzen, Koliken, massive Schlafstörungen, Untergewicht“ zurück.

Aus Sorge um sie, und im Gefühl der Hilflosigkeit, ließ ihre Familie sie in eine psychiatrische Klinik einweisen; zwei Monate lang, im Februar und März 2019, blieb sie dort gegen ihren Willen eingesperrt. Von den Erlebnissen in dieser Einrichtung fühlt sich Tatjana zutiefst verletzt und erschüttert. Seither leide sie an einem „Posttraumatischen Belastungssyndrom“, so klagt sie – mit „Angst- und Panikzuständen, Alpträumen, Schlafstörungen, Verlust von Vertrauen. Alte Verletzungen kommen an die Oberfläche.“ Suizidgedanken verfolgen sie „seit der Psychiatrie öfter, vorher hatte ich sie nie“. Sie spüre wenig Lebensmut und Lebensfreude in sich, fühle sich schnell überfordert und zweifle an sich.
Tatjana kommt aus schwierigen Familienverhältnissen, „geprägt von Gewalt, Missbrauch und Unberechenbarkeit“. Seither trug sie offenbar „viele alte Wunden in mir, von denen ich dachte, sie seien verarbeitet“. Was sie in der Psychiatrie erlebte, „hat wohl genau diese alten Gefühle von Ohnmacht, Scham und Schmerz getriggert, weshalb ich sie als so heftig und tiefgehend empfinde.“

Depressionen, Ängste und PTBS haben sich „deutlich“ gebessert, wie Tatjana bei Campende in einem Patienten-Fragebogen notierte. „Die Spannungsgefühle in meinem Körper, wie auch die negativen Gedanken über mich selbst und das Leben, haben mit jedem Tag mehr nachgelassen. Mein Schlaf wurde etwas besser. Ich spüre wieder Hoffnung und Vertrauen, Zuversicht und Liebe. Ich habe das Gefühl, wieder mehr ich selbst zu werden, besser in Kontakt mit mir und anderen Menschen zu kommen. Wenn ich es in einem Bild beschreibe, so fühlte ich mich bei meiner Ankunft wie ein Zug, der entgleist war. Heute habe ich das Gefühl, wieder auf den Schienen zu stehen und in Bewegung zu kommen. Die Richtung kenne ich noch nicht, aber das ist nicht wichtig, weil ich wieder Vertrauen spüre.“

Am AUSWEGE.Camp „gibt es nichts, woran ich etwas zu kritisieren hätte. Die Schwierigkeiten, die ich hatte und habe, liegen in mir und nicht im Außen. Was mir sehr gefallen hat, war der liebevolle und wertschätzende Umgang miteinander, in einer tollen Umgebung, mit vielen wertvollen Begegnungen und Momenten. Ich bewerte dieses Camp daher mit ‚sehr gut‘.“

Einst „wie ein erloschener Vulkan“

Stella* (44) belasteten vielerlei Ängste. Sie fürchtete sich in dunklen Räumen. Beklemmungen im Brustbereich und das plötzliche Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, machten ihr zu schaffen.

Bedingt durch „chronischen Stress – Leistungsdruck und extremem Lärm - am Arbeitsplatz“, litt sie zudem an einem Burn-out, mit „ständiger Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Depression bzw. Stimmungsschwankungen, Orientierungskrise. Es fällt mir zunehmend schwerer, Freude zu empfinden, obwohl ich in meiner Umgebung eigentlich als ‚Sonnenschein’ gelte.“ Zur Zeit fühlt sich Stella „eher wie ein erloschener Vulkan“.

Erst in einem AUSWEGE-Therapiecamp 2017 ließen Stellas Burnout-Symptome nach eigenen Angaben „deutlich“ nach. Ihre Ängste verschwanden sogar „völlig“. „Ich habe wieder Vertrauen fassen können“, sagt sie. Im Camp erlebte sie „ein sehr harmonisches Miteinander. Hier fühlt man sich gleich angekommen, wie in einer großen Familie. Jeder kann sein, wie er möchte. Der Tag ist gut ausgefüllt, angenehm und ohne Stress.“

Von Schatten vergewaltigt

Die 23-jährige Maria berichtet: "Vor etwa fünf Jahren bin ich zum ersten Mal zu Michael* gegangen", einem Heiler aus Nordrhein-Westfalen, der damals dem IVH-Therapeutennetzwerk angehörte. "Damals war ich noch Schülerin und hatte große Probleme. Zum einen litt ich an starken Konzentrationsschwächen - ich war nicht in der Lage, den Schulstoff zu verstehen. Ich bekam immer stärker werdende Kopfschmerzen. Mein Zustand verschlimmerte sich nach und nach. Ich fing an, schwarze Schatten in der Wohnung zu sehen, litt an Tinnitus, hörte Geräusche und Stimmen und hatte panische Angst. Diese Schatten drangen durch meine Ohren in meinen Körper und bewegten sich. Ich war nicht mehr Herr über meinen Körper; immer wieder bekam ich Zustände, in dem ich dalag und ich ihn nicht mehr bewegen konnte. Diese Zustände wurden begleitet von Herzrasen und Panik. Einerseits konnte nicht mehr alleine sein, andererseits mied ich Mitmenschen, damit sie nicht mitkriegen, dass etwas mit mir nicht stimmt. Aber zu Hause fühlte ich mich auch nicht sicher. Dort hatte ich das Gefühl, dass die ‚Schatten‘ mich vergewaltigen. Meine Gebärmutter tat weh und war immer entzündet.“

„Als ich dann zu einem Neurologen ging, dem ich alles anvertraute, diagnostizierte er Epilepsie; aus meinem EEG las er heraus, dass mein Gehirn nicht genug mit Sauerstoff versorgt war. Ich bekam Antidepressiva und Beruhigungstabletten. Trotz alledem wollte ich nur noch sterben - ständig in Angst zu leben, war unerträglich.“

„Eines Tages hörte meine Mutter von Markus* und begleitete mich zu ihm. Dieser Heiler half mir schon bei der allerersten Sitzung. Innerhalb kürzester Zeit war ich völlig gesund. Die Kopfschmerzen; die Stimmen, die ich gehört hatte; der Tinnitus; die schwarzen Schatten, die ich gesehen hatte: alles verschwand. Meine Lebensfreude kehrte zurück. Ich ging aus und hatte keine Ängste mehr. Ich wurde ein normaler Mensch. Markus* betete für mich, dass ich die Schule erfolgreich abschließe, und ich schaffte mein Abitur. Anschließend fand ich eine gute Arbeit. Bis zum heutigen Tag lebe ich ein normales Leben ohne Medikamente."

Auswege bei psychischen Leiden: erst dank Profis?

Sowohl in den AUSWEGE-Camps als auch in den Praxen des AUSWEGE-Netzwerks treffen Patienten nur selten professionelle Psychotherapeuten oder gar Fachärzte für Psychiatrie an. Wie können psychisch Belastete dort überhaupt Hilfe erwarten? Wen das wundert, der kennt nicht den erstaunlichen Forschungsstand: Bei seelischen Leiden erreichen einfühlsame, kommunikativ kompetente, lebenserfahrene Laien demnach im allgemeinen keineswegs weniger als studierte Psycho-Profis – auch bei Angst. Belege und Gründe dafür stellt der AUSWEGE-Gründer Dr. Harald Wiesendanger in seiner 10-bändigen Schriftenreihe Psycholügen vor, insbesondere in Band 3: „Seelentief - Ein Fall für Profis?“ (2017)

* Name von AUSWEGE geändert